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Let’s dance !!!

„Frau Strobl, ich wusste ja gar nicht, wie krank Sie sind!“

„Mein Gott, die Frau ist ja nur optimistisch!“

Diese zwei Leserzitate zu meinem Blog möchte ich heute gern kommentieren.

Beide Personen betrachten dieselbe Plattform und lesen dieselben Worte … und dennoch kommen sie bei beiden unterschiedlich an. Beide betrachten diesen Blog durch eine von ihren eigenen Erfahrungen eingefärbte „Brille“.

Ja, Morbus Bechterew kann „eine harte Nummer“ sein und ja, die Frau ist dieser Tage tatsächlich Optimist. Und doch ist das nur der Teil dessen, was ich euch hier zeigen möchte. Denn hier möchte ich euch Mut machen und Bewältigungsmöglichkeiten aufzeigen. Ich möchte nicht ausschließlich als „die kranke Frau“ wahrgenommen werden, denn ich definiere mich nicht über Morbus Bechterew und tatsächlich fühle ich mich die allermeiste Zeit nicht krank. Und ich schreibe diesen Blog nicht, um mich darzustellen, sondern um zu helfen. So wie ich gelernt habe, meine positiven Sichtweisen und Erlebenswelten in den Vordergrund zu rücken, ebenso habe ich erlernt, meinen Freund „Morbus“ in mein Leben zu integrieren – doch er ist nur ein Teil dessen.

Aber diese beiden Anmerkungen lassen mich selbst gedanklich doch auch noch einmal zu dem Punkt zurückgehen, an dem ich meine Diagnose bekam und ich erinnere mich, dass mich zu optimistische Blickwinkel an dem Punkt fast schon wütend gemacht hatten, weil ein Teil meiner Erlebenswelt scheinbar keine Berechtigung haben sollte: Was ist mit dem Frust, wenn mich mal wieder ein Schub ausbremst? Mit den Besonderheiten der Ernährung, die uns dann doch an der ein oder anderen Stelle in eine „Sonderstellung“ rücken, die wir ja eigentlich nicht wollen? All solche negativen Emotionen haben ja auch ihre Berechtigung. Und auch heute erreichen mich derartige Gefühle noch immer ab und an.

Entscheidend ist jedoch, wie ich damit umgehe. Und genau dieses „Handwerkszeug“ möchte ich euch in diesem Blog an die Hand geben. Ich bin sicher, für negative Gefühle braucht niemand eine Art Anleitung. Die kommen wie von selbst … mal mehr und mal weniger. Und je positiver du dein Leben betrachtest, je weniger negative Gefühle stellen sich ein.

Ist deine Erlebenswelt jedoch eher von negativen Gedanken ausgefüllt, wird auch alles, was du betrachtest, dunkel sein – und dein Fokus findet in diesem Blog vielleicht „die kranke Frau“. Wenn du aber mit fröhlichen und optimistischen Weltanschauungen unterwegs bist, kannst du vielleicht auch die Bewältigungsstrategien hier erkennen und annehmen.

Wie komme ich aber von dunkel nach hell? Und glaub mir, ich selbst bin diesen Weg gegangen!

Es sind deine Gedanken, die du bestimmen kannst. Hier habe ich bereits davon berichtet, welche Kraft deine Gedanken für deine Lebensführung und die Art deines Erlebens haben können. Ein lieber Kollege sagte mal, „du hast die Fernbedienung für dein Leben in der Hand. Und du kannst entscheiden, welches Programm du dir immer und immer wieder ansehen willst“. Spulst du also immer wieder deine negativen Erlebnisse ab, ist das die Brille, durch die du fortan auch neue Situationen betrachtest. Schau dir doch lieber die schönen Dinge an und vielleicht helfen auch positive Wunschvorstellungen … Probier’ es doch einmal aus!

Noch einmal: Das heißt nicht, dass die negativen Gefühle keine Berechtigung haben. Nein, wenn wir diese komplett verdrängen, melden die sich an anderer Stelle noch viel lauter (womöglich als psychosomatische Beschwerden o. ä.). Nur trägst du dafür die Verantwortung, wieviel Raum du ihnen gibst.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Du kannst den Krähen ruhig erlauben, über deinem Kopf zu kreisen, aber nicht, Nester darin zu bauen.“ …wie passend …

Bemerken, würdigen, etwas Positives entgegensetzen … Das wäre doch mal einen Versuch wert …oder?

Diesen Bericht habe ich aus aktuellem Anlass für euch geschrieben. Denn auch ich habe mich einmal mehr einer schwierigen Situation stellen müssen. Vermutlich habe ich infolgedessen (Stress kann zu erhöhtem Cortisol-Spiegel führen, ich habe hierzu geschrieben) und/oder weil ich in einem Restaurant nicht ganz genau auf die mir servierten Speisen geachtet habe, einen erneuten Schub. Also doch einmal mehr Medikation und strengste stärkefreie Ernährung neben dem üblichen Sportprogramm.

Mein neues Hobby (ähnlich wie auch eine prominente Betroffene nutze ich neben meinem regulären Trainingsprogramm den Tanzsport neuerdings) lässt mich diese Situation ergänzend zu meinen bekannten Bewältigungsstrategien noch leichter erleben. Denn neben dem körperlich fordernden und damit aufbauendem Training (bei korrekter Tanzhaltung werden alle Muskelgruppen trainiert), konnte mich das Tanzen sehr schnell wieder in die Lebensfreude bringen. Deshalb wird „Tanzen“ bei mir fortan auch unter der Rubrik „Bewältigungsstrategie“ geführt 😉

Also … let’s dance!!!

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