Allgemein

Bist du bereit?

Das solltest du dich fragen, bevor du beginnst, deine Ernährung zu verändern. Es braucht schon Veränderungswillen und auch Durchhaltevermögen. Positive Resultate stellen sich in der Regel nicht über Nacht ein. Ich kann mich noch gut an die ersten Wochen erinnern. Jeder einzelne Einkauf gestaltete sich langwieriger und schwieriger, als zuvor. Jede Zutatenliste musste geprüft werden. Und auch bei den Obst- und Gemüsesorten musste ich bereits vorher prüfen, ob Stärke enthalten ist.

Bitte versteh’ meine Berichte unbedingt als eine beschriebene Möglichkeit. Nur du allein kannst entscheiden, ob du dich mit deinem IST-Zustand arrangieren kannst und willst – oder nicht. Wenn du dieses Vorhaben nur halbherzig umsetzen kannst, dann lass es lieber ganz, denn ein möglicher weiterer Misserfolg würde doch nur frustrieren, oder? Im Rahmen dieser Diät nutzt es nichts, „nur mal ein bisschen und nur manchmal auf Stärke zu verzichten“. Es braucht also zuerst deine Entschlossenheit. Die kann der erste Schritt in eine Symptomlinderung sein. (Bitte befrage deinen Arzt, bevor du mit der Umsetzung der Diät beginnst.)

Ich kann für mich sagen, dass es mein Leben inzwischen wieder sehr viel leichter gemacht hat und sehr für Entlastung sorgen konnte, auf Stärke zu verzichten. Der Einsatz hat sich unter meinen Maßstäben mehr als gelohnt. Und dass, obwohl ich noch immer einen großen Aufwand dafür betreibe. So koche ich z. B. jeden Tag frisch und backe mein Brot und andere Leckereien selbst. Selbstverständlich bleibt uns Morbus Bechterew-Patienten auch der regelmäßige Sport nicht erspart. Da schließe ich mich ein. Aber auch dieser Aufwand führte bei mir zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens. Auch ärztlicherseits waren Verbesserungen der im Labor nachweisbaren Blutwerte deutlich sichtbar (Blutzucker, Cholesterin etc.).

Aber in den ersten Wochen war ich durchaus oft drauf und dran, alles wieder hinzuschmeißen. Es stellten sich auch unangenehme Nebeneffekte ein, wie man es z. B. beim Entzug von Industriezucker kennt (Reizbarkeit, veränderter Schlaf etc.). Außerdem ist Geduld nicht so ganz meine Stärke – im privaten Rahmen. Daher war ich auch für die Unterstützung meiner Familie sehr dankbar, die ich in meine Pläne mit einbezogen hatte. Das war im Nachhinein betrachtet auch sehr gut so. Als ich wieder einmal von dem ganzen Aufwand genervt und kurz davor war, wieder zu den Schmerzmitteln zu greifen, war es meine Tochter, die mich zum Durchhalten animieren konnte. Sie hatte mich an meine euphorischen und hoffnungsvollen Berichte erinnert, mit denen ich ihr die Wirkweise der London-anti-starch-diet beschrieben hatte. Wenn es dir also möglich ist, Unterstützer in deinen Plan mit einzubeziehen, dann nutze dies unbedingt. Denn das Durchhalten lohnt sich – so kann ich zumindest von mir berichten.

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich im Gespräch mit anderen meine Lebensfreude gespiegelt bekomme und ich die Überraschung in den Gesichtern sehe, falls das Gespräch dann auf meinen Freund „Morbus“ kommt. Das sieht selbstverständlich niemand von außen – aber ich weiß es: Ich tue auch etwas dafür! Das ist eine „Investition“, die sich sehr lohnt! (Der Zeitaufwand wird mit der Routine immer geringer.)

Was nutzt es, sich über die Erkrankung ständig zu beklagen? Das verändert nichts und verstärkt nur das negative Gefühl. Nimm doch lieber diesen Kraftaufwand, um selbst eine Linderung herbeizuführen.

Ich wünsche dir also viel Entschlusskraft und einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag – ob Betroffener oder nicht 🙂

 

 

 

 

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